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Der Corona-Pandemie zum Trotz fand gestern das vom RC Germania Düsseldorf 1904 e.V. organisierte 49. Marathonrudern über 43km von Leverkusen nach Düsseldorf statt. Im Vorfeld dieser Veranstaltung gab es viele Diskussionen, ob und unter welchen Bedingungen diese Regatta durchführt werden könne. Das vom Veranstalter ausgearbeitete Hygienekonzept machte das Rennen letztendlich möglich, wenn auch unter veränderten Bedingungen, als in den Jahren zuvor. So starteten diesmal nur nur 91 Boote, die Hälfte davon direkt von Leverkusen, die anderen Boote von rheinaufwärts gelegenen Kölner Vereinen. Beim RTHC Leverkusen durften die Mannschaften das Vereinsgelände nur eine halbe Stunde vor der ausgewiesenen Startzeit betreten und wurden dann sehr zügig zum Start gerufen. In den Shuttle-Bussen von Düsseldorf nach Leverkusen sowie auf dem Gelände aller Rudervereine herrschte eine strenge Maskenpflicht. Auf Helfer beim Start und am Ziel wurde bewusst verzichtet und auch die Umkleiden und Duschen durften nur nach vorheriger Anmeldung Mannschaftsweise belegt werden. Um eine größerer Menschenansammlung zu vermeiden, wurden die Siegerehrungen über den Tag verteilt. Ein durchdachtes Konzept, was funktionierte. Als Teilnehmer hatte man zu keiner Zeit das Gefühl, sich einem höheren Risiko als im (Ruder-) Alltag auszusetzen.

Es war ein Feiertag. Nicht nur, weil sich am gestrigen 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit zum 30. Mal jährte, sondern auch weil sich die Ruderer endlich mal wieder bei einer Langstreckenregatta messen konnten. Das reduzierte Starterfeld – ausländische Boote waren aus nachvollziehbaren Gründen nicht am Start –, die fehlenden Zuschauer auf dem heimischen Deich und die abgesagten Rahmenveranstaltungen sorgten allerdings für ein leicht verwässertes Marathon-Feeling. Das Wetter tat sein übriges und trübte mit anhaltendem Dauerregen ab dem frühen Nachmittag den Rest der noch übrig gebliebenen Stimmung.

Sportlich war der Marathon dagegen – allen Begleitumständen zum Trotz – ein echtes Highlight. Auf dem Wasser zwischen Leverkusen und Düsseldorf wurden wieder einmal echte Höchstleistungen abgeliefert. Abgesehen von dem einsetzenden Regen durften sich die Ruderer über gute Bedingungen freuen. Wenig Wind, durch den Feiertag reduzierter Schiffsverkehr und auch ein wenig mehr Strömung, als noch im letzten Jahr. So war auch die Siegerzeit mit 2h08'25" gute drei Minuten schneller als im Vorjahr. Der Gesamtsieg ging an Stephan Ertmer (RC Germania Düsseldorf 1904 e.V), den Olympiasieger von 2012 Tim Grohmann (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V), Jan-Willem Heim (Bonner Ruder-Gesellschaft e.V.), Thorsten Jonischkeit (RTHC Ruder-Tennis-Hockey-Club Bayer Leverkusen Ruder-Abteilung) und Steuerfrau Anna Dames (RC Germania Düsseldorf 1904 e.V), denen es gelang, die Seriensieger der letzten Jahre aus Neuwied und Köln zu entthronen.

Vom Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. nahmen zwei Teams am diesjährigen Marathon teil. Bernd Bräuninger, Hajü Schneider, Michael Minnerop, Patrick Osterloh und Steuermann Jochen Fennel wiederholten Ihren Erfolg aus dem Vorjahr und belegten in der Kategorie „Männer-Gig-Doppelvierer m. Stm., Masters D“ mit einer Zeit von 2h24'43" einen hervorragenden zweiten Platz – geschlagen nur von dem Boot des Ulmer Ruder-Club 'Donau' e.V rund um Frank Scherber, mit dem sie sich über fast 20 Kilometer ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Für Frauke Borstelmann, Niklas Adelhardt, Dennis Giebert und Philipp Schneider, die durch die Anfängerkurse 2019 erst zum Rudern gekommen waren, war es dagegen die erste Teilnahme an einer Ruderregatta überhaupt. Gesteuert von unserem Ruderwart Wolf Strauß belegte das Perspektivteam in 2h45'52" den zweiten Platz in der Kategorie „Mix-Gig-Doppelvierer m. Stm., Anfänger“. Eine ausgezeichnete Leistung, die Hoffnungen für die Regatten der nächsten Jahre macht.

Im vergangen Jahr noch knapp geschlagen, gelang es Christian Althof dieses Jahr in Renngemeinschaft mit Karl-Ernst Heinsberg und Reinhard Schulz (beide Mülheimer Wassersport e.V. Köln) das Rennen der „Gig-Doppeldreier (ohne Stm.), Masters C“ mit einer Zeit von 2h24'05" zu gewinnen. Eine grandiose Leistung, zu der wir ganz herzlich gratulieren! Außerdem waren als Steuerleute noch unsere Vereinskameraden Karin Czempin-Kuhlmann und Andreas Czempin im Einsatz. Beide konnten ihre Frau- bzw. Mannschaften zu Siegen in ihren jeweiligen Rennen führen. Auch dazu gratulieren wir ganz herzlich!

Ja, der Marathon 2020 war anders. Dessen war sich aber jeder/jede Teilnehmer(in) vorher bewusst. Und "light" war nur das Rahmenprogramm. Was vor allem bleibt – neben den Schmerzen in Händen und Muskeln, die hoffentlich in den nächsten Tagen wieder abklingen werden – ist das gute Gefühl, in diesen seltsamen Zeiten mal wieder ein Stück sportliche Normalität erlebt zu haben. Für 2 bis 3 Stunden gab es keine Fallzahlen und keine Bedenken. Es zählte nur der Kampf Boot gegen Boot, und jeden Schlag möglichst sauber, synchron und mit maximaler Kraft ins Wasser zu setzten, um das eigene Boot schnell ins Ziel zu bringen. Danke an den Veranstalter RC Germania Düsseldorf, dass er diese Regatta auch unter den erschwerten Begleitumständen ermöglicht hat. Wir drücken die Daumen und wünschen uns ganz fest, dass der 50. Rheinmarathon im nächsten Jahr wieder im gewohnten Rahmen statt finden kann; dass wir uns dann alle wieder um den Hals fallen und sagen können: „weißt Du noch, im letzten Jahr...“

 

Ergebnisse aller Boote mit Beteiligung des DRV1880:

Ge­samt­platzStart­ Nr.Ren­nenBe­satz­ungZeitZeit/km
19 85 Gig-Doppeldreier o. St. Masters C (MDA 43) Christian Althof, Rheinhard Schulz, Karl-Ernst Heinsberg 2h24'05" 3'22"
21 51 Männer Gig-Doppelvierer m. St. Masters D (MDA 50) Bernd Bräuninger, Hans-Jürgen Schneider, Michael Minnerop, Patrick Osterloh, St: Jochen Fennel 2h24'43" 3'22"
79 82 Mix-Gig-Doppelvierer m. Stm. Anfänger Niklas Adelhardt, Frauke Borstelmann, Dennis Giebert, Philipp Schneider, St: Wolf Strauß 2h45'52" 3'53"

aequatorpreis

Ehren­tafel der Äquator­preis­träger

pokal

1880 - 2020

drv

Der Düssel­dorfer Ruder­verein 1880 e.V. ist Mit­glied des Deut­schen Ruder­ver­bandes