Der Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V. wurde als echtes Kind der Altstadt in der Ratinger Strasse geboren. Treibende Kraft war Carl Hugo Erbslöh, weitgereister Spross einer Düsseldorfer Fabrikantenfamilie. Er hatte das Rudern in London auf der Themse und in Zürich auf dem Zürichsee erlernt. Zurückgekehrt in seine Heimatstadt Düsseldorf besorgte er sich einen der schwergängigen Rheinnachen, nicht zu vergleichen mit den leichten Sportruderbooten, und versuchte, mit diesem das Vorurteil der Düsseldorfer, auf dem Rhein sei sportliches Rudern wegen des Wellengangs und der starken Strömung nicht möglich, zu widerlegen.
Der Nachen erwies sich jedoch als zu schwer und schlecht zu manövrieren, so dass er sich entschloss, ein richtiges Sportruderboot, einen gebrauchten Dollenvierer, zu erwerben. Aus dem Freundeskreis der Uelen, die sich regelmässig in der Gaststätte „Uel" auf der Ratinger Strasse trafen und daher sich „Uelenbrüder" nannten, konnte er Wilhelm Wallrabe, Anton Richard und Theodor Eichmann für das Rudern begeistern.
Der Vierer, „Hecht" genannt, wurde in die Neustädter Bucht verlegt und man begann, das sportliche Rudern auf dem Rhein zu erlernen. Im Frühjahr des Jahres 1880 waren die vier sich sicher, bei diesem Sport bleiben zu wollen, und sie gründeten am 7. Mai 1880 den ersten echten Sportverein in Düsseldorf, den „Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V.". Heimstatt wurde die Gaststätte „Uel". Ein gebrauchtes schwimmendes Bootshaus wurde angeschafft und im Sicherheitshafen an der Kunstakademie, dort wo sich heute die Auffahrtsrampe der Oberkasseler Brücke befindet, festgemacht. Dies war praktisch, weil zum einen das Bootshaus nicht den Wellen und der Strömung des offenen Flusses ausgesetzt war, zum anderen der Weg zur „Uel" nur weniger Schritte bedurfte.
Der junge Verein wuchs schnell und konnte bei Eintritt in das neue, das 20. Jahrhundert schon 150 Mitglieder zählen. Aus den Kinderschuhen war er herausgewachsen. Ein größeres Bootshaus war angeschafft worden, um den ständig wachsenden Bootspark beherbergen zu können, eine richtige Trainingsmannschaft hatte sich formiert, die erfolgreich an den Regatten auf Lahn und Rhein teilnahm und viele Siegespokal nach Düsseldorf brachte.
Viele klangvolle Namen fand man unter den Mitgliedern, so dass neben der sportlichen auch die gesellschaftliche Bedeutung stieg. Aber es war ein reiner Männer- oder, besser gesagt, Herrenverein, in dem Damen nur als Gäste erwünscht waren. Erst Ende der dreißiger Jahre öffnete er sich dem holden Geschlecht, der ehemalige „Düsseldorfer Damenruderverein" wurde mit dem Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V verschmolzen.
Mit dem Bau der Oberkasseler Rheinbrücke verlor der Verein seine Heimstatt im Sicherheitshafen und zog um an das Robert-Lehr-Ufer. Nachdem das dort liegende schwimmende Bootshaus in den letzten Kriegstagen zerstört worden war, erfolgte der Umzug nach „Kappes"-Hamm in unser jetziges auf festem Grund an Land stehendes Bootshaus.
Bericht: Michael Trube, Ehrenvorsitzender DRV 1880 e.V.