Als erster Ruderverein in Deutschland hat der Vorstand des DRV1880 beschlossen, seiner Bootsflotte gendergerechte Namen zu geben. Mit der Umsetzung des Beschlusses wurde bereits gestartet – auch um der Ernsthaftigkeit dieses Themas Nachdruck zu verleihen. So liegt ab heute nicht mehr der „Radschläger“ in unserer Bootshalle, sondern der/die „Radschläger:In“.
„Die Entscheidung war nicht einfach“, berichtet der erste Vorsitzende Dr. Klaus Oertel. „Natürlich haben wir uns alle an die Bootsnamen gewöhnt. Aber die überwiegend rein männlichen Bootsnamen sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Mit diesem Beschluss wollen wir auch der Tatsache gerecht werden, dass die Mehrheit unsere Mitglieder weiblichen Geschlechts ist.“
Und so wird eben aus dem „Tausendfüßler“ der/die „Tausendfüßler:In“, der „Schrubber“ wird zur „Schrubber:In“ und aus dem „Bergischen Löwen“ wird ein(e) „Bergische Löw:In“.
Doch der Beschluss könnte insgesamt schwieriger umzusetzen sein, als es im ersten Moment erscheint. Der Bootswart Dr. Jan Oberländer gibt zu, dass man – und frau – für einige Bootsnamen noch keine richtige Lösung gefunden habe. „Wir bauen hier auch auf die Kreativität unsere Mitglieder“, so Oberländer weiter. So sind alle Mitglieder dazu aufgerufen, Vorschläge über die gendergerechte Umbenennung der Boote an den Vorstand zu übermitteln. Aus „Lambertus“ könnte so zum Beispiel lateinisch korrekt dekliniert „Lambertus:a:um“ werden, und „Mutter Ey“ könnte zu „Eltern Ey“ werden. Ob aus „Opi“ dann auch „Großelternteil“ werden muss, ist noch ungewiss.
Wir sind gespannt und werden weiter berichten!