In vier Tagen von Laurenburg über die untere Lahn und den Rhein bis nach Düsseldorf. Ein Fahrtenbereicht von Sonja Oebbeke.
Tag 1: Von Laurenburg nach Bad Ems
Unsere Reise begann in Laurenburg, einem idyllischen kleinen Ort an der Lahn. Das Wetter war perfekt für unsere geplante Rudertour: sonnig, aber nicht zu heiß- sie trotze dem Wetterbericht, der Dauerregen vorausgesagt hatte. Die Lahn präsentierte sich ruhig und einladend, ideal für den Start. Die Landschaft entlang der Lahn ist malerisch, geprägt von sanften Hügeln und dichten Wäldern. Die 4 Schleusen Kalkofen, Hollerich, Nassau sowie Dausenau galt es auf dieser ersten Etappe zu passieren. In diesen Schleusen wurden zwischen 2,66 und 6,29 Höhenmeter überwunden. Besonders beeindruckend waren einige historischen Schlösser, die wir vom Wasser aus bestaunen konnten.
Unsere erste Etappe führte uns nach Bad Ems, einer Stadt, die für ihre Thermalquellen und prachtvollen Kurgebäude bekannt ist. Die Fahrt war entspannt, und wir legten mehrere kurze Pausen ein, um die Natur zu genießen. Nach etwa vier Stunden erreichten wir Bad Ems und wurden von der beeindruckenden Architektur des Kurhauses und der Russischen Kirche empfangen. Nach dem Anlegen verbrachten wir den Abend in einem der traditionellen Restaurants und genossen griechische Spezialitäten.
Tag 2: Von Bad Ems an der Lahn auf den Rhein bis Remagen
Am zweiten Tag setzten wir unsere Reise auf der Lahn fort, bis wir schließlich den Rhein erreichten. Der Rhein war deutlich breiter und stärker befahren als die Lahn und der (Gegen-) Wind hatte deutlich zugelegt, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte. Doch die beeindruckende Kulisse des Mittelrheintals mit seinen steilen Weinbergen, Burgen und malerischen Dörfern entschädigte uns reichlich.
Unser Ziel für diesen Tag war Remagen, eine Stadt mit einer bewegten Geschichte, bekannt durch die Ludendorff-Brücke, die im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte. Die Fahrt dauerte den ganzen Tag, und wir legten einige Pausen ein, um die beeindruckenden Burgen entlang des Weges, wie die Burg Hammerstein und die Festung Ehrenbreitstein vom Wasser aus zu bestaunen. In Remagen angekommen, wurden wir von zwei sehr netten Herren der Rudergesellschaft Remagen herzlich empfangen und tatkräftig beim Anlegen an der Panzerrampe unterstützt. Nach dem Herrichten der Schlafplätze und einer ausgiebigen Dusche führte uns der Weg direkt in ein gemütliches Brauhaus. Dort gab es neben deftigen Speisen auch das ein oder andere Bier. Den Tag ließen wir bei einem Spaziergang entlang der Rheinpromenade ausklingen- im Hintergrund begleitet von einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Tag 3: Von Remagen nach Köln
Am dritten Tag machten wir uns früh auf den Weg, um die nächste Etappe unserer Reise in Angriff zu nehmen. Der Rhein führte uns weiter nach Norden, und die Landschaft wurde zunehmend urbaner. Leider ließ uns das anfänglich gute Wetter an diesem Tag im Stich und es gab immer wieder Nieselregen und kleinere Regenschauer. Die Mittagspause in Bonn konnte bei trockenen Verhältnissen genossen werden- bis wir uns auf den Weg zum letzten Stück der Etappe bis Köln aufmachten. Bei ungemütlichen Verhältnissen kämpften sich die Mannschaften der zwei Boote nach Köln durch, bis alle erschöpft, aber zufrieden mit ihren sportlichen Leistungen, am Steg des Kölner Rudervereins anlegen konnten.
Abends genossen wir das Essen im altbekannten Steeps Brauhaus in Köln/Rhodenkirchen, bevor wir uns auf eine erholsame Nacht vorbereiteten. So langsam machten sich unsere Muskeln und Gelenke von den Anstrengungen der letzten Tage bemerkbar, sodass jede*r nur noch auf ihre/seine Matratze plumpste.
Tag 4: Von Köln nach Düsseldorf
Am letzten Tag unserer Rudertour führte uns der Rhein weiter nach Düsseldorf.
Die Abfahrt in Köln war ein Highlight der Reise. Der Anblick des Kölner Doms (im Fachjargon auch „kleine Kapelle neben dem Hauptbahnhof“ genannt), der majestätisch über die Stadt ragt, ist immer wieder beeindruckend.
Man sollte meinen, dass diese letzte Etappe weniger anstrengend sei, da wir uns bereits gut auf die Herausforderungen des Flusses eingestellt hätten- aber das Gegenteil war der Fall.Die Anstrengungen der ersten drei Etappen forderten ihren Tribut und die Kräfte ließen zusehends nach. Tapfer schlugen wir uns zunächst bis zur Piwipp durch- dort konnte man sich mit kleinen Speisen, warmen Getränken und den sich nähernden Heimatduft stärken. Abschließend nahmen wir die allerletzten 25 km Richtung Heimathafen in angriff.
In Düsseldorf angekommen, mussten die Boote geputzt, das Bootsmaterial zurückgeräumt als auch das Auto, dass treu den Landdienst begleitet hat, ausgeräumt werden. Den Abschluss dieser fantastischen Tour bildete ein gemeinsames kühles Getränk im Bootshof.
Fazit
Die Rudertour von Laurenburg nach Düsseldorf war ein unvergessliches Abenteuer. Wir erlebten eine Vielfalt an Landschaften, von den ruhigen Ufern der Lahn bis zu den geschäftigen Wasserstraßen des Rheins. Jede Stadt, die wir besuchten, hatte ihren eigenen Charme und ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Diese Reise bot uns nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch intensive Gespräche, neue Kontakte und gemeinschaftliche Erfahrungen, die uns lange in Erinnerung bleiben werden.