Ahoi!

Düsseldorfer Ruderverein 1880

Rheinmarathon 2022 – eine lebendige Rückschau

von | 10. Oktober 2022

Nie galt der Spruch „Das Wetter wird am Bootshaus gemacht“ mehr als dieses Jahr. Die Wettervorhersage war denkbar schlecht, 90% Regen (nachmittags Gewitter), eine Stunde Sonne und starker Wind. Dazu Erkältungen und Coronausausfälle. Aber keine Mannschaft hat zurückgezogen. Ruderer sind eben tough.

RUDERER SIND EBEN TOUGH

Wie gesagt Ruderer sind eben tough. Das Gleiche galt für die Catering-Mannschaft. Zeltaufbau am Freitag. Samstagvormittag dann sechs Bierzeltgarnituren für die Zuschauer auf den Deich, drei Bierzeltgarnituren vors große Zelt. Für Zuschauer, die vielleicht gar nicht kommen? Aber nichts da. Keine Mühe wurde gescheut! Es ging dann sehr, sehr schleppend los… aber zum guten Schluss war dann doch alles weg! Und wie wars unterdessen auf dem Wasser? Hier ein paar Einblicke:

Den ersten Kracher gabs schon vor Ankunft in Leverkusen: Klaus hatte sich am Vorabend Coronakrank abgemeldet und die Mixed-Mannschaft (Rennen 17) rund um Dennis, Wiebke, Franzi und Marcus beugten sich verträumt über eine SMS: „Wenn jemand gesucht wird, stünde ich zur Verfügung: Thomas H.: 1,97m, 101Kg, durchtrainiert.“. Klaus Kommentar aus der Ferne „Nach der Datenlage eine deutliche Verbesserung“. Zwar zerplatzte der Traum von Thomas H. wenig später, aber das Boot wurde besetzt und die Lachflashs über den gefühlten Aprilscherz trugen zusammen mit Marcus „Uuund Schub!! Jawollja!!! Und vor DEM lahmen Talfahrer habt ihr Angst gehabt, der war doch eine Schlaftablette!!“ durch Regen, Hagel und Sturm fast bis ins Ziel.

REGEN, HAGEL UND STURM FAST BIS INS ZIEL

Auf Seiten des DRV zeigte sich u.a. Wolf besonders flexibel und einsatzbereit und mutierte kurzfristig zum Iren – Iren (Rennen 20), die seine Ruderkraft bändigten (dafür später am Abend seine Trinkfestigkeit und Singstimme forderten) und unserer Frauenmannschaft (Sonja, Anja, Machteld, Maike und Andrea) damit ein großes Geschenk machten: „Schneller als der Wolf!“, staunten „die mit dem Wolf tanzen“ später am Abend über sich selbst (Rennen 6). Dabei waren die Damen im Boot schon voll in Erfolgsstimmung unterwegs, mit Cheers wie „fluchst du noch, oder feierst du schon?“, „Sonja, du ruderst so schön, Jan wäre stolz auf deine Kringel!“ und „Gebt alles, ich kann das Bier schon riechen!“.

Nicht ganz so kreativ, dafür aber in starkem Tempo unterwegs, war der Männer-Doppelvierer (Rennen 27) mit klassischem „Uuuund lang!! Uuuuuund lang!!, usw.“, gefolgt von Anmerkungen wie: „Männer! Wir holen stark auf! Die brechen ein! Uuuuund lang! Uuuund lang!“ und einem nüchtern, aber coolen „Schön wars nicht.“ nach Ankunft.

UUUUUND LANG! UUUUND LANG!

Die Flexibelste Mannschaft war aber vielleicht die rund um Christian, der seinen 30.(!) Rheinmarathon nach längerer Corona-Erkrankung dieses Jahr vom Steuerplatz aus bestritt. Aus einem Männer-3er ohne wurde so ein Männer-4er mit (Rennen 29), in dem einzig Tobias wie geplant mitstritt, dahinter die wenige Tage vorher angeheuerten Kim (O-Ton 2 Wochen vorher „ich brauch das nicht“), Frauke („dieses Jahr will ich einfach mal dabei sein, zuschauen, Fotos machen und anfeuern“) und Jochen (Ruderanfänger aus 2022 und den Gerüchten nach der Fluch-Experte im Boot).

Fast unverschämt glatt lief es im zweiten Mixed 4er (Rennen 17) mit bewährter Besetzung (Jan, Lysann, Boris, Nina und Nicole). Nach einem letzten Stoßgebet gen Wolkendecke waren die Regenjacken in letzter Minute in Leverkusen zurückgelassen worden… Der Fehler rächte sich schon auf der Treppe zur Bridge: Der erste Platzregen und alle nass bis auf die Haut. Das Gefühl war dann Programm: Zähne zusammenbeißen und durch den schmerzhaften „Tunnel“ aus Fahrwasser, Spritzwasser, Nebel, Regen und Hagel, der noch Minuten später, dann geschmolzen, vom Nacken aus den Rücken herablief. Der Einsatz hat sich gelohnt. 35 Sekunden schneller als im Vorjahr, vereinsschnellstes Boot aber am wichtigsten – noch vor 22:00 stand fest:

„Nächstes Jahr wieder!“

Ergebnisse unserer Vereinsboote und Boote mit Vereinsbeteiligung:

  • Rennen 6 – Frauen-Gig-Doppelvierer m. Stm. (Masters C), MDA 43
    • Maike Dammann; Machteld Fölster; Sonja Oebbeck;, Anja Rohdenburg; St. Andrea Böhle => Platz 6, 02:48:59 Stunden
  • Rennen 14 – MIX-Gig-Doppelvierer m. Stm. (Masters E), MDA 55
    • (Renngemeinschaft) Akademischer Ruder Club zu Berlin e.V., Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V., Ruderclub Turbine Grünau e.V.: Ilona Gelling; Martina Jarius-Kornhuber; Ralf Kornhuber; Heinz Lindecke; St: Beatrice Lindecke => Platz 8, 02:43:17 Std.
  • Rennen 17 – MIX-Gig-Doppelvierer m. Stm. (offene Klasse)
    • Boris Dammann; Lysann Lau; Jan Oberländer; Nina Stephan; St: Nicole Geerkens => Platz 7, 02:28:02 Std.
    • Dennis Giebert; Franziska Kanhai; Jan Schlichting; Wiebke Schuppe; St: Marcus Dorschu => Platz 13, 02:47:16 Std.
  • Rennen 20 – Seegig-Vierer m. Stm. (Mindest-Bootsbreite 1,1m)
    • Fermoy Rowing Club: Mike Donnellan; Colin Hanley; Franky Sheridan; Wolf Straus; St: Laura Zabawa => Platz 2, 02:51:20 Std.
  • Rennen 24 – Männer-Gig-Doppelvierer m. Stm. (Masters G), MDA 65
    • (Renngemeinschaft) Düsseldorfer Ruderverein 1880 e.V., Ruderclub Germania Düsseldorf 1904 e.V., Ruderverein Donauhort Wein (DA 66): Klaus Federmann; Andreas Kutter; René Otto; Richard Sellinger; St: Gaby Köster => Platz 2, 02:49:50 Std.
  • Rennen 27 – Männer-Gig-Doppelvierer m. Stm. (Masters D), MDA 50
    • Bernd Bräuninger; Nico Federmann; Michael Minnerop; Hans-Jürgen Schneider; St: Jochen Fennel => Platz 4, 02:32:01 Std.
    • Ruderverein Dorsten e.V.: Hartmut Hangen; Sebastian Herpers; Christoph Schneppe; Roland Winter; St: Peter Wallau => Platz 3, 02:30:54 Std.
  • Rennen 29 – Gig-Doppelvierer m. Stm. (offene Klasse)
    • Tobias Bartelt; Frauke Borstelmann; Kim Kanhai; Jochen Lowins; St: Christian Althof => Platz 12 02:43:22 Std.